Motivation
Das Handwerk stellt eine tragende Säule der Wirtschaft dar. In Thüringen gibt es rund 29.000 Handwerksbetriebe mit etwa 150.000 Beschäftigten. Es ist daher ein wichtiger Arbeits- und Ausbildungsplatz in zukunftsträchtigen Berufen und entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität des Landes.
Die geringe Betriebsgröße - die durchschnittliche Mitarbeiterzahl liegt bei 7 Personen - führt zu strukturellen Nachteilen gegenüber Industrieunternehmen. Dies äußert sich auch im Bereich der Einführung und der Anwendung neuer Technologien.
Während in größeren Unternehmen im Rahmen der Zielsetzung die einzelnen Aufgabenstellungen auf die verschiedenen Unternehmensebenen verteilt werden können, fallen dem selbständigen Handwerker die strategischen, konzeptionellen und operativen Aufgaben häufig selbst zu.
Durch die geringe Anzahl an Mitarbeitern in den Handwerksunternehmen entfallen auf den Einzelnen mehr und verantwortungsvollere Aufgaben als in einem Großbetrieb. Aus der hieraus resultierenden hohen Belastung erwachsen Hemmnisse für die wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe. Diese benötigen deshalb vor allem bei der Entwicklung Ihrer Humanressourcen Hilfe und Unterstützung.
Die wachsende Zahl von Insolvenzen, insbesondere im Handwerk, erfordert neue Wege zur Erschließung neuer Absatzmärkte und Marktsegmente.
Durch den Neuerwerb und die Aktualisierung des Wissens und den Erwerb neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten auf dem Gebiet der Nutzung regenerativer Energien, der Gebäudemodernisierung unter energetischen Gesichtspunkten sowie der Kenntnisse im Bereich Umwelt- und Gewässerschutz werden die Betriebe in die Lage versetzt sich neue Marktsegmente zu erschließen (z.B. Dienstleistungen im Energie- und Umweltbereich).
Dies führt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und damit zur Sicherung der Existenz der Betriebe, hilft Arbeitsplätze zu sichern sowie neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen.
Im Umweltzentrum des Handwerks Thüringen (UZH) sowie den Bildungsstätten der Handwerkskammern wurden in Modellversuchen Lehrpläne und Seminarunterlagen für Bildungsmaßnahmen erarbeitet, die dem Bildungsbedarf im Raum Thüringen Rechnung tragen und auf deren Grundlage die Vermittlung von neuestem Wissen auf den Gebieten Energiewirtschaft und des branchenbezogenen Umweltschutzes erfolgen kann.
Ein Netzwerk der Kompetenzen
Auf der Grundlage der handwerkseigenen Kapazitäten und Fähigkeiten in den Beratungsdiensten und Bildungsstätten der Thüringer Handwerkskammern sowie den Landesinnungsverbänden stützt sich das Umweltzentrum auf eine enge Zusammenarbeit mit solchen Kompetenzträgern, wie dem Wirtschafts- und Umweltministerium, den Thüringer Fachschulen und Universitäten, den Umweltämtern, Behörden und anderen Multiplikatoren. Darüber hinaus ist das UZH fest in das bundesweite Netzwerk der Umweltzentren eingebunden. Im Rahmen der erfolgreichen Projektarbeit auf EU- Ebene formten sich langjährige Partnerschaften im Bildungs- und Umweltsektor mit öffentlichen und privaten Organisationen.